Emil Jannings

1884 Rorschach (Schweiz) – 1950 Strobl (Österreich)
Schauspieler
Land: Deutschland

Lust und Laster – in den Rollen von Emil Jannings hat die graue Theorie keinen Platz. Als kauziger Professor Unrat mimt er im Film „Der Blaue Engel“ den deutschen Gelehrten, der in den Bann der Erotik gerät, als Karikatur seiner selbst. Mit diesem Film schafft Jannings aber auch den Sprung vom Stumm- zum Tonfilm. Das Thema, das er 1939 auf Einladung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Harnack-Haus präsentiert, könnte gegensätzlicher kaum sein. Er spricht über seinen Film „Robert Koch – der Bekämpfer des Todes“. Der passt ganz ins selbstverherrlichende Programm des Dritten Reichs.

Trotzdem hat Jannings seinen festen Platz in der Filmgeschichte: Im Walk of Fame am Hollywood Boulevard prangt ein Stern für ihn. Jannings war in den Filmen der deutschen Stummfilmära so erfolgreich, dass 1926 auch Hollywood ihn wollte. Als der Oskar im Mai 1929 zum ersten Mal in Los Angeles vergeben wird, geht er an den Charakterdarsteller aus Berlin. Doch die Traumfabrik befriedigt den bodenständigen Deutschen nicht, und 1929 kehrt er nach Berlin zurück. An der Seite von Henny Porten spielt er den lüsternen Heinrich VIII im Film „Anna Boleyn“, mit Friedrich Kayssler in „Der zerbrochene Krug“.

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